For an Swin erschaten

Aus dem Wiesengrund kam ein aufgeregtes Zwitschern und Tirillieren.

«Eine Lerche“, sagte Curt. «Eine Lerche auf der Balz». Er fiel ein, pfiff mit, ein paar Töne nur, zunächst, eine Art Lockruf, schließlich entwickelte sich ein Lied daraus.

Mensch und Lerche im Duett.

Wilhelm schloss die Augen. Er hörte den Gesang zweier Lerchen. Körper und Klänge stiegen höher und höher in den Himmel hinein, umwarben einander im Flug. Als sie nur noch winzige Punkte am Horizont waren, machten sie kehrt, ließen sich in schwungvollen Bögen hinuntergleiten, zwitschernd und singend zurück zu Curt und Wilhelm. Und zu den Wiesen.

«Es wird Frühling», sagte Curt.

Wilhelm öffnete die Augen. Die Lerche saß auf einem Zaun am Wegesrand, allein. Sie schüttelte ruckartig ihr kleines Köpfchen, sträubte ein paar Federn zu einem Kamm. Als wenn ihr die Antwort ihres Lerchenpartners nicht geheuer wäre.

«Er hat Feuer gefangen», behauptete Curt und pfiff weiter. Die Lerche flog laut zwitschernd in die Höhe und ließ sich dann pfeilschnell wieder nach unten fallen, ein, zwei, drei Mal, dann flatterte sie singend über die Wiesen, begleitete Curts Weg in Richtung Wald und auch sein Vogelzwitschern.

Sie hat sich abgefunden damit, dass sie gefunden hat, was sie nicht suchte, dachte Wilhelm. Er nahm Curts Hand.

Der dichte Wald war nicht mehr weit.

 

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